Hasta La Vista, Baby!

Eine kleine, aber feine Schweizer Squash Delegation startete an den offiziellen Senioren-Weltmeisterschaften vom 21. bis 27. August in Polen. Fast 700 Teilnehmer spielten in 19 Alterskategorien bis zum hart erkämpften Ende jeden Rang aus. Das Turnier im grössten Squash Center der Welt, dem Hasta La Vista Club in Breslau (33 Courts!) war gut organisiert und versammelte die Weltelite der über 35-jährigen unseres Sports. Gegen das Finalwochenende wurden Spiele im Glascourt teils von mehr als 400 Zuschauern live verfolgt. Das Spielniveau war ausserordentlich hoch und die Stimmung unter den Squashbegeisterten exzellent.

Aus der Schweiz traten acht Squasher die Reise in den Osten an. Knapp an einer grossen Überraschung vorbei schrammte dabei Giorgio Sorio, der im Viertelfinal gegen den nachmaligen Weltmeister der Kategorie 55-59, den Schweden Freddie Johnson, nur durch eine Verletzung gestoppt werden konnte. Er musste seine restlichen Spiele forfait geben und beendete das Turnier auf dem beachtlichen 8. Rang. Im selben Tableau, in dem über 90 Spieler gemeldet waren, gewann Marco Valpiani 4 seiner 6 Spiele und beendete das Turnier als guter 18.er. Nachdem der ü60er Markus Känel in den Genuss eines Matches gegen die Squashlegende Trevor Wilkinson kam, schied er eine Runde später leider verletzt aus und musste frühzeitig abreisen. Ohne weiterzuspielen, verblieb ihm der 32. Rang. Im gleichen Draw kämpfte noch ein weiterer Schweizer: bei Jorge Fries, der individuell angereist kam, schaute schliesslich der 92. Rang heraus. Der gereifteste Senior in unserem Bunde, Squash Referee René Nüssli, spielte bei den ü70ern einen ansprechenden 20. Rang heraus. Spitzfindigen Insidern zufolge soll er sich kürzlich zum 70.ten Geburtstag selbst ein Coaching bei Rob Owen geschenkt haben, was man seinem Spiel bereits anmerkte. Hätte unser ü45er Andrés Meier sein erstes Spiel nicht unglücklich verloren, wäre er statt 66.er sicher mindestens 41.er geworden, wie er nach dem Studium seines Tableaus am Ende der Woche lakonisch meinte. Urs Altenburger musste wenige Tage vor seinem 45.ten Geburtstag noch einmal im 40-44er-Turnier antreten, gab aber gleich den Tarif bekannt und wurde …45.ter. Zwanzig Ränge hinter ihm klassierte sich der bekennende FCB-Fan Alex Ugolini, der die lange Reise mit seinem Auto in Angriff nahm. Und wenn er noch nicht in der Schweiz angekommen ist, dann fährt er noch heute.

Kurzum, der Spassfaktor war weltmeisterlich hoch und der Hasta La Vista-Club in Breslau wird uns - nomen est omen - garantiert wiedersehen.

From Wroclaw With Love
Marco Valpiani

Die Schweizer WM-Delegation vlnr: Alex Ugolini, Urs Altenburger, Marco Valpiani, Giorgio Sorio, René Nüssli und Andrés Meier.

Spannende Viertelfinal-Paarung im 55-59er Feld: Freddie Johnson (l) schlug Giorgio Sorio nach 2 ersten, hart umkämpften Sätzen schliesslich 3:0.

„Mazzarella di Bufala“. Der kleine, weisshaarige Büffel und aktuell wohl berühmteste PSA-Schiedsrichter flog zum Arbeiten auf die Viertelfinals ein. John Mazzarella, hier eingerahmt von Marco Valpiani (l) und Urs Altenburger (r).

Ein Fehltritt und aus war’s. Markus Känel mit spassverzerrtem Gesicht trotz Verletzung in den Rangierungsspielen. Zum Glück war’s nicht die Achillessehne… 

Nur ein kleiner Teil der 700 Teilnehmenden am WSF-Masters in Polen, vereint während der Opening Ceremony.