Frage 1: Du hast lange die Squashszene Schweiz geprägt. Nun bist du seit geraumer Zeit von der Bildfläche verschwunden. Was ist aus dir geworden? Was machst du?

Lars: Bin im 2004 als Squashprofi nach London gezogen und erlitt im 2005 ein Burnout. Hatte 2 ½ Jahre lang mein eigenes Personal Training Business und arbeite jetzt seit 3 Jahren für Power Plate International und überschaue den Schulungsbereich, Events, unsere drei Trainings Center plus all unsere key accounts (grosse Fitnessketten); habe ein Team von fast 20 Mitarbeitern aufgebaut. Nebenbei bin ich noch an der Uni (höhere Wirtschaftsschule) und spiele am Weekend Golf, fliege in Kleinflugzeugen (Lizenz im 2010 erworben) und treibe regelmässig Fitness – no more competition....

Frage 2: In Saison 07/08 und 08/09 hast du einige Begegnungen für das Meisterteam des SC Wohlen gespielt. Wie kam es dazu?

Lars: Ich habe von Wohlens Aufstieg gehört und Peter Frey hat mich dann etwas später kontaktiert; ein Squash Team aus dem Aargau zu unterstützen war ja doch eine sehr interessante Idee....

 

  • Frage 3: Du warst lange Zeit der beste Schweizer Squasher in der Weltrangliste aller Zeiten. Letztes Jahr hat dich Nici Müller abgelöst. Hat Nici mehr Talent oder arbeitet er einfach härter als du?
  • Lars: Wer weiss, sicher etwas mehr natürliches Flair als ich und auf jeden Fall ist er schon seit jungen Jahren psychisch sehr reif. Im Sport ist dies sehr viel wert und machen Personen ist dies einfach in die Wiege gelegt.

    Frage 4: Was muss Nici anders machen als du, damit er an die absolute Weltspitze vordringen kann?  

    Lars: Er muss nichts anders machen als ich, sondern einfach weiterhin sich selbst sein. Bis jetzt hat er in meinen Augen alles richtig gemacht und ist in seinen jungen Jahren schon sehr weit vorne in der PSA Rangliste. Die Frage müsste eher umgedreht werden und ich muss mich fragen, was ich von Ihm lernen kann. Er soll sich weiterhin mit den besten der Welt messen und so viele Turniere wie möglich spielen.

    Frage 5: Planst du wieder in die Schweiz zurück zu kommen? Falls ja, wärst du interessiert im Squashbereich eine Tätigkeit auszuüben? Welche würde dich am meisten interessieren?

    Lars: Ich (ver) plane meine Zukunft nicht gross in Bezug auf wo ich wohne, im Moment stimmt es für mich in London und ich würde auch gerne in Zukunft in Asien/Amerika arbeiten.
    Wenn ich aber bessere Chancen in der Schweiz sehe, um meine Zukunft zu gestalten, dann warum nicht. Nein, ich habe kein Interesse im Squashbereich tätig zu sein und für viele Leute ist dies vielleicht unverständlich, aber ich wollte einfach einen ‚Cut‘ machen – neue Dinge im Leben in Angriff nehmen... So sieht der aktuelle IST Zustand für mich aus, aber sag niemals nie und das Blatt kann sich ja sehr schnell wenden. Im Leben muss man einfach extrem ehrlich zu sich selbst sein und sich nichts vormachen.

     Frage 6: Welches sind die schönsten Erinnerungen an deine Aktivzeit? Was hast du gelernt aus dem Spitzensport?

    Lars: Die ‚weltbekannten‘ Reisen mit der Nationalmannschaft (Egi/Holdi/Reto/Yuri & Straessle), die entscheidenden Punkte zum Sieg von diversen Titeln und die tollen Freundschaften.

    Zwei Dinge habe ich mit auf den Weg genommen

    1.      Es gibt nichts wichtigeres als deine Gesundheit – pflege deinen Körper

    2.      Wenn du verlierst (nicht nur im Sport), so schnell wie möglich die Altlasten liegen lassen – dein Rucksack wird nur immer schwerer; stell Dir vor mit angezogener Handbremse zu fahren...

    THE PAST DOESNT EQUAL THE FUTURE und Fortune favors the brave.

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